Wer hilft der kleinen Schnecke Mampf?
Das neue Stück des Zootheaters feiert am Samstag Premiere
Eine Kindergeschichte, vier Gartenzwege, eine Schnecke, eine aufwendig gestaltete Kulisse, artistische Einlagen, passende Musik, ein Theaterzelt und eine Botschaft: Dies sind die Ingredienzen für das diesjährige Zootheater. Am Samstag feiert das Stück «Die kleine Schnecke Mampf» im Walter Zoo Premiere.
Zootheater Die Bewegungen und Handgriffe sitzen, die Protagonisten wissen genau, was zu tun ist und stellen anscheinend auch die Regisseurinnen Gabi Federer Greulach und Jeannine Gleichmann-Federer zufrieden, greifen diese bei der Probe doch nur vereinzelt ein und äussern Verbesserungsvorschläge. Das ist nicht selbstverständlich, schliesslich müssen die Mitspielenden des Zootheaters nicht nur eine Rolle beherrschen. Die Rollen der vier Gartenzwerge werden durch fünf Personen besetzt, so dass diese trotz täglich zwei Aufführungen bis Oktober zwischendurch zu einem freien Tag kommen. Dies bedingt aber, dass die Akteure unterschiedliche Rollen beherrschen. «Die Vorbereitung und die Proben macht dies natürlich aufwendiger, dafür werden die Auftritte auch abwechslungsreicher und spannender, wenn man unterschiedliche Rollen einnehmen kann», sagt Jeannine Gleichmann-Federer, die das Zootheater auch in diesem Jahr gemeinsam mit ihrer Mutter Gabi Federer Greulach leitet. Gemeinsam haben sie das Stück geschrieben und gemeinsam führen sie auch Regie. Das diesjährige Stück spielt in einem Garten, in dem vier Gartenzwerge dafür sorgen, dass alles wächst und gedeiht. Während drei der Zwerge der Natur freien Lauf lassen, hat es Giftzwerg Gisbert gerne überaus ordentlich. Dass die kleine Schnecke Mampf seine Salate verzehrt, schmeckt ihm gar nicht und so nimmt das Unheil seinen Lauf.
Plädoyer für wilde Gärten
Die Botschaft hinter dem Stück ist klar: Tiere und Pflanzen benötigen natürliche Gärten, in denen keine Pestizide zum Einsatz kommen. «Die Botschaft wird sehr spielerisch erzählt und soll nicht mit dem Mahnfinger daherkommen. Die Kinder können auch ganz einfach ein schönes Stück geniessen», erklärt Gleichmann-Federer. Auf der Bühne sind mit Martin Wildi, Adrien Mirle und Azamat Mambetov drei altbekannte Gesichter zu sehen, die allesamt schon mehrfach bei Produktionen des Walter Zoos mitgespielt haben. Estmals mit dabei sind die beiden Frauen Theresa Zinser und Soschia Werner. Alle fünf sind Absolventinnen und Absolventen von Zirkusschulen. «Normalerweise präsentieren Artisten einzig ihre Nummer, hier müssen sie auch schauspielern. Das ist eine zusätzliche Herausforderung», findet Gleichmann-Federer. Ausserdem übernehmen die Akteure auch die Bedienung von Ton und Licht. Artistische Einlagen zeigen sie mit Diabolo, Tuch, Bällen und Reifen sowie an der vertikalen Stange.
Dank an freiwillige Helfer
Die aufwendige Kulisse für das Stück wurde wie gewohnt in Handarbeit in der Werkstatt des Zoos erstellt. «Neben den Personen, die fest zur Crew gehören, konnten wir dabei wieder auf viele freiwillige Helferinnen und Helfer zählen, denen ein grosser Dank gebührt», erzählt Gleichmann-Federer. Ohne diese unentgeltliche Hilfe wäre der aufwendige Kulissenbau nicht zu stemmen, stellt sie klar. Bis zur Premiere am Samstag werden auch die kleinen Details angepasst sein, die den Regisseurinnen während der Probe noch auffallen. Nach der Premiere für geladene Gäste wird das Stück ab Sonntag täglich zweimal aufgeführt. «Wir haben gerade am Morgen sehr viele kleine 'Stöpsel' zu Besuch. Deshalb haben wir eine zweite Aufführung am Morgen eingeführt», erzählt Gleichmann-Federer. So kommen bis am 22. Oktober rund 400 Aufführungen zusammen. Die Gartenzwerge werden also ziemlich gefordert sein in den kommenden Monaten.
tb