Julian Gemperli
misst sich bei den WorldSkills mit anderen Metallbauern.
So könnte der Anschluss Liebegg aussehen. z.V.g.
Der Liebegg-Tunnel soll für Verkehrsentlastung in der Stadt St.Gallen und der Region sorgen. Kürzlich ist dazu das Mitwirkungsverfahren gestartet, in dem sich alle Interessierten zur Vorlage äussern können.
Mobilität Über 80’000 Fahrzeuge fahren heute täglich durch den Rosenbergtunnel – rund ein Viertel mehr als vor zehn Jahren, heisst es auf der Website, welche über den Zubringer Güterbahnhof informiert. 85 Prozent der Autofahrten auf der Autobahn würden im Stadtgebiet starten oder enden. Zu Spitzenzeiten stosse die Autobahn an ihre Grenzen. Kleinste Störungen auf der Autobahn führten dazu, dass Autofahrende auf das Stadtgebiet ausweichen, wobei es zu Staus auf dem städtischen Netz komme – betroffen sei dabei auch der öffentliche Verkehr und Quartiere würden belastet.
Das Entlastungsprojekt besteht aus drei Teilen: der dritten Röhre Rosenberg, der Unterhaltungsplanung Moosmüli-Neudorf und dem Zubringer Güterbahnhof. Die Region ist zuständig für den Tunnel Liebegg und die Anschlüsse für den unterirdischen Kreisel beim Güterbahnhof St.Gallen. Doch was hat das mit Ausserrhoden zu tun? Das Vorprojekt für den Liebegg-Tunnel und die Anschlüsse an die Stadt St.Gallen wurden von den Kantonen Appenzell Ausserrhoden und St.Gallen sowie der Stadt St.Gallen und der Gemeinde Teufen erarbeitet. Zudem befindet sich das Südportal des Tunnels auf Ausserrhoder Boden. «Das Projekt Zubringer Güterbahnhof mit dem Liebeggtunnel ist eine Entlastungsmassnahme für die Quartiere der Stadt St.Gallen, weil die Bevölkerung und ihre Mobilitätbedürfnisse und damit der Verkehr weiter zunehmen. Wenn die Engpassbeseitigung mit der dritten Röhre Rosenbergtunnel und dem Zubringer Güterbahnhof nicht realisiert werden, dann verstärken sich die bereits sichtbaren Probleme. Das Verkehrssystem um den Güterbahnhof würde im Jahre 2040 weit über die Stosszeiten hinaus überlastet sein», sagt Dölf Biasotto, Regierungsrat und Vorsteher Departement Bau und Volkswirtschaft Appenzell Ausserrhoden. Das gefährde auch die Erreichbarkeit des Kantons Appenzell Ausserrhoden, mindestens was das Mittelland betrifft. «Das Projekt ist darum nötig, damit der Verkehrsraum St.Gallen und damit die Verkehrsachse St.Gallen-Teufen-Rotbachtal auch in Zukunft funktionieren kann», so Biasotto. Der Grossteil des Projekts ist auf St.Galler Boden.
Für die Region dürften Kosten von 150 bis 200 Millionen anfallen. Es ist eine Kostenteilung zwischen den Kantonen und den Gemeinden vorgesehen. «Wir gehen davon aus, dass bezüglich Kostenteiler grundsätzlich das Territorialprinzip gilt. Das heisst, Ausserrhoden zahlt alle Aufwendungen für Planung und Bau auf seinem Territorium. Das wäre eine halbe Brücke über den Wattbach und die neue Kreuzung mit der heutigen Strasse inklusive der Verlegung des Rad- und Gehweges», sagt Biasotto. Hinzu komme ein Anteil an die übergeordneten Planungskosten wie die Verkehrsmodellierungen, die geologischen Untersuchungen, den Bericht über die Umweltverträglichkeit, die Verkehrssteuerung oder die Aufwendungen für die Öffentlichkeitsarbeit. «Dieser Gesamtbetrag ist noch auszurechnen. Wir kennen ihn heute nicht und wollen nicht spekulieren. Der Betrag wird in den nächsten Monaten berechnet», sagt der Regierungsrat. Am Informationsanlass in Teufen äusserten sich kritische Stimmen, das Projekt sei veraltet und die künftige Mobilität werde zu wenig einbezogen. Trifft dies zu? «Nein, das Gegenteil ist der Fall. Wir planen und gestalten die Strasseninfrastruktur von morgen. Die Projekte dritte Röhre Rosenberg und Zubringer Güterbahnhof entsprechen den Anforderungen an die Mobilitätsbedürfnisse von morgen. Wir wollen und müssen multimodaler unterwegs sein, dafür brauchen wir zukunftsfähige Strasseninfrastrukturen», so Biasotto.
100 Prozent des Langsamverkehrs und ein Drittel des ÖV würden auf der Strasse verkehren. «Es ist die Strasse, welche der Mobilität der Zukunft den Weg ebnet.» Dem Regierungsrat von Ausserrhoden sei es ein grosses Anliegen, dass der Verkehrsraum St.Gallen heute und morgen funktioniert. Ein funktionierender Verkehrsraum gewährleiste die gute Erreichbarkeit von Ausserrhoden. Auch der Kanton Ausserrhoden wolle seinen Lebensraum und seine Volkswirtschaft und damit unzählige Arbeitsplätze weiter entwickeln können. «Darum müssen wir unsere Verkehrswege zukunftsfähig machen», ist Biasotto überzeugt.
Stefanie Rohner
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