Für Musikkenner statt Millionenpublikum
Bubble Beatz kehren nach mehreren Jahren zurück auf die Bühne
Nach pandemiebedingter Pause laden Bubble Beatz am 22. und 23. März zur Premiere ihres neuen Programms «schlagZEUGS» in der Kellerbühne St.Gallen. Das St.Galler Trommelduo zeigt sich dabei von einer neuen Seite.
Musik Bekannt wurden Kay Rauber und Christian Gschwend mit ihrer unkonventionellen Art zu musizieren. Statt Instrumente zu bespielen, benutzen sie Pfannen, Eimer, Töpfe und ganze Baugerüste, um damit einzigartige Rhythmen und Klangwelten zu erzeugen. Die zwei schwitzenden Kerle – oben ohne, laut und virtuos, erlangten mit ihrer energiegeladenen Show Bekanntheit und traten auf zahlreichen grossen Bühnen in Europa und Asien auf. Doch nun schlagen die beiden Musiker neue Töne an und zeigen sich von einer leiseren Seite. Mit dem neuen Programm füllen sie keine Konzerthallen, sondern begeben sich in gediegenen Theatersälen auf Tuchfühlung mit dem Publikum. «Damit kehren wir zu unseren Anfängen zurück», sagt Rauber, «alles ist wieder klein und fein geworden.»
Aufs Nötigste reduziert
«Es war Zeit, einen Schritt weiterzugehen», sagt der 43-jährige Rauber, «unser Programm ist sehr verspielt, aber doch erwachsen.» Die Zeiten wilder Parties, der Openairs und des Rock 'n' Rolls gehören langsam der Vergangenheit an, dafür haben die beiden Musiker die Leidenschaft fürs musikalische Experimentieren neu entfacht. «Wir lieben es, mit ausgefallenen Dingen Musik zu erzeugen, die verblüfft und begeistert», sagt Gschwend. In ihrem neuen Programm trommeln die St.Galler auf etlichen Gegenständen, die der Zuhörerschaft aus ihrem Alltag bestens bekannt sein dürften. «Eingekauft haben wir nicht nur in Möbelhäusern, sondern auch in Spielwarenläden und Geschäften für den Haustierbedarf», verrät Rauber. Gerade weil Rauber und Gschwend den Anspruch erheben, qualitativ hochstehende Musik darzubieten, waren sie Feuer und Flamme beim Ausprobieren: «Wir sprühten vor Kreativität und engagierten uns mit demselben Herzblut, wie wir es vor 24 Jahren zu unseren Anfängen taten», sagt Gschwend.
Grosser Rückhalt in Ostschweiz
So wie sie selbst älter und erfahrener geworden seien, so sei ihre Fanbase ebenfalls mit ihnen gewachsen. «Auch nach so vielen Jahren spüren wir einen grossen Rückhalt in der Ostschweiz», sagt Rauber. «Es ist überwältigend zu sehen, wie treu unsere Fans unseren Weg begleiten.» Auch wenn das neue Programm ein paar Dezibel weniger messe, dürfe man einige Wow-Effekte erwarten. Die Trommler verbinden Eigenkompositionen mit Coverstücken und spannen den Bogen über die abendfüllende Show. «Wir freuen uns auf die bevorstehenden Auftritte», sagt Gschwend und Rauber ergänzt: «Wir lassen es nicht mehr vor einem Millionenpublikum krachen, sondern entzücken Musikkennerinnen und -kenner im kleinen Rahmen.»
Von Benjamin Schmid