Laura Bucher
Die Revision des Behindertengesetzes soll Barrieren beseitigen.
Die Frauen des Inner Wheel Clubs engagieren sich für den Wildpark Peter und Paul.
Vor 100 Jahren wurde der Inner Wheel Club in Manchester gegründet, seit 1992 besteht auch in St.Gallen ein Ableger. Trotz Jubiläumsaktivitäten vergessen die engagierten Frauen nicht den Dienst am Nächsten und so überreichten sie die Jubiläumsspende an die «WG Kunterbunt».
Engagement Nach dem Ersten Weltkrieg waren Not und Leid in Europa allgegenwärtig und so gab sich Inner Wheel die Aufgabe, die Sorgen und Nöte der Menschen zu lindern und Freundschaften zu stärken. Die unabhängige Frauenorganisation, welche sich für Freundschaft, internationale Verständigung und den Dienst am Nächsten einsetzt, wurde 1924 von Ehefrauen von Rotariern in Manchester gegründet. Die Idee sprang auf die ganze Welt über und 100 Jahre später beherbergt Inner Wheel 3900 Klubs in 103 Ländern.
1981 wurde der erste Klub in der Schweiz gegründet. Heute engagieren sich knapp 1600 Frauen schweizweit in 40 Klubs. Mit 56 Mitgliedern aus allen Berufsgruppen ist der St.Galler Klub eine dynamische und starke Organisation, weiss Präsidentin Barbara Martel, die selbst seit 2009 Mitglied ist. Einmal im Monat treffen sich die Frauen, nehmen soziales Engagement wahr und vermitteln bei interessanten Vorträgen Wissen. «Das Pflegen von Freundschaften ist ebenso wichtig, wie Frauen zu stärken und sie in ihren Aufgaben zu fördern und zu ermutigen», verrät Martel.
Seit seiner Gründung vor 32 Jahren hat der St.Galler Klub über 60 soziale Projekte unterstützt. «Wir wählen jeweils kleine Organisationen aus, zu denen wir einen persönlichen Kontakt haben und wissen, dass jeder gespendete Franken für die gute Sache genutzt wird», informiert die Präsidentin. Der grösste Teil der Spenden sei an Organisationen gegangen, die den Fokus auf Bildung und die medizinische Versorgung von Frauen und Kindern legen. «Wir helfen bei akuter Not unkompliziert und schnell», sagt die 50-Jährige, die als Präsidentin in ihrem Amtsjahr bestimmen durfte, wer unterstützt wird. «Ich habe mich für das Solidaritätshaus St.Gallen und ROKJ St.Gallen-Appenzell entschieden», erzählt Martel. Beide Organisationen setzen sich für sozial und wirtschaftlich benachteiligte Menschen in der Ostschweiz ein. Die Jubiläumsspende von 5000 Franken ging an die «WG Kunterbunt», ein Angebot der Joël Kinderspitex. Hier werden maximal sechs Kinder an verlängerten Wochenenden rund um die Uhr von erfahrenen Pflegefachfrauen betreut und gepflegt. Die Familien erhalten so den Freiraum, um etwas mit den Geschwisterkindern zu unternehmen oder als Paar neue Kraft und Elan für die intensive Betreuung des Kindes zu tanken. «Durch unsere Spende kann die Stiftung Pflegeleistungen übernehmen, welche sonst nicht möglich sind», erklärt die St.Gallerin.
Obwohl der Klub keine übermässigen Wachstumsambitionen hegt, konnten auch in diesem Jahr engagierte junge Frauen aufgenommen werden. Zwischen 38 bis 88 Jahre alt sind die Mitglieder, welche eine generationenübergreifende Freundschaft pflegen. Wie in den meisten Serviceclubs üblich, werden potenzielle Neumitglieder angeworben. Ausserdem haben alle Frauen einen familiären Bezug zu einem Rotary-Mitglied. Daher verwundert es auch nicht, dass die Mitglieder der beiden Serviceclubs den Wildpark Peter und Paul ehrenamtlich mit Fronarbeit unterstützen. «Wir beschäftigen uns intensiv mit unseren Sozialprojekten», sagt Martel, «oft gehen wir die Organisationen besuchen oder laden sie zu uns ein.» Dieser Blick hinter die Kulissen sei sehr wertvoll. Um die Projekte finanziell zu unterstützen, sind alle Mitglieder angehalten, einen jährlichen Beitrag in die sogenannte Sozialkasse zu leisten. «Mit diversen clubinternen Aktionen wird zusätzliches Geld gesammelt», erklärt die Präsidentin, die in diesem Jahr für die Mitglieder einen Social Media Workshop abgehalten hat, deren Erlös beeindruckend gewesen sei. Trotzdem seien Spenden auf das Sozialkonto der Organisation sehr willkommen, schliesslich gebe es genügend Projekte, die Unterstützung bedürften. «Der Inner Wheel Club St.Gallen ist mehr als nur eine Organisation – wir sind eine Gemeinschaft von Frauen, die sich leise, aber sehr aktiv für eine bessere Welt einsetzen», resümiert Martel. «Unsere Mitglieder kommen aus allen Lebensbereichen, aber wir teilen alle die gleiche Überzeugung, dass wir durch unser gemeinsames Handeln einen positiven Unterschied machen können.»
Weitere Informationen unter:
st-gallen.innerwheel.ch
Benjamin Schmid
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